Bosse, Ingo/Haage, Anne/Kamin, Anna-Maria/Schluchter, Jan-René/GMK-Vorstand: Medienbildung für alle: Medienbildung inklusiv gestalten
Positionspapier der Fachgruppe Inklusive Medienbildung der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK)
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 207-219
Die GMK-Fachgruppe Inklusive Medienbildung vertritt die Auffassung, dass Medienbildung für die Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe und Zugehörigkeit grundlegend ist und folglich integraler Bestandteil von Bildungsprozessen sein muss. Rechtlich verankert ist diese Forderung in der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, in der Medien eine Schlüsselstellung bei der Erreichung voller und wirksamer Teilhabe an der Gesellschaft zugesprochen werden. Die Fachgruppe vertritt ein über die Behindertenrechtskonvention hinausgehendes, weites Inklusionsverständnis, jenseits einer Verengung auf Menschen mit Behinderungen. Dieses Verständnis von Inklusion bezieht verschiedene Heterogenitätsdimensionen wie Behinderung, soziale und/oder kulturelle Herkunft, Geschlecht, Alter mit ein und vereint zwei Diskursstränge miteinander: einerseits Diskurse um die ungleichen Lebensbedingungen und -verhältnisse von Menschen mit Behinderungen und andererseits Diskussionen um die Dynamiken der sozialen Spaltung. Das Positionspapier weist auf notwendige Voraussetzungen hin, um (Medien-)Bildungsprozesse über die gesamte Lebensspanne hinweg nach den Zielvorstellungen von Inklusion gestalten zu können.
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Bosse, Ingo/Kamin, Anna-Maria/Schluchter, Jan-René: Inklusive Medienbildung – Zugehörigkeit und Teilhabe in gegenwärtigen Gesellschaften
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 35-52
Der Beitrag orientiert sich an dem Positionspapier der GMK-Fachgruppe Inklusive Medienbildung und gibt einen Überblick über theoretische Bezugspunkte der inklusiven Medienbildung und ihre gegenwärtigen Herausforderungen. Betrachtet wird zum einen die Perspektive der Medienpädagogik als Reflexionswissenschaft, die sich dafür interessiert, wie unter Bedingungen gesellschaftlicher Mediatisierungsprozesse Strukturen und Prozesse von Gesellschaft im Allgemeinen und von pädagogischem Handeln im Besonderen mit Blick auf (Um-)Welt und Individuum verändert werden. Zum anderen wird die Perspektive als Handlungswissenschaft thematisiert, die danach fragt, wie gesellschaftliche sowie pädagogisch relevante Strukturen und Prozesse durch Medien mit Blick auf (Um-)Welt und Individuum gestaltbar sind.
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Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt.
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 9-17
Einleitung der Herausgeberinnen mit Kurzzusammenfassungen aller Beiträge des Bandes.
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Drüeke, Ricarda: „Check your privilege“ – Intersektionale Perspektiven auf digitalisierte Medienkulturen
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 21-33
Ricarda Drüeke macht das Konzept der Intersektionalität zum Ausgangspunkt ihrer Überlegungen zu digitalisierten Medienkulturen, um Potentiale, Schwierigkeiten und Herausforderungen von Teilhabe und Inklusion zu diskutieren. Ihr Beitrag gliedert sich in drei Teile. Sie kontextualisiert zunächst die Analyse von Mehrfachdiskriminierungen historisch und stellt das Konzept der Intersektionalität vor. Um diese Forschungsperspektive zu verdeutlichen, führt sie anschließend zwei Fallbeispiele an: erstens die PussyHat-Bewegung und zweitens den gegenwärtigen Hashtag-Aktivismus am Beispiel von #IfTheyGunnedMeDown und #BlackLivesMatter. In einem kurzen Fazit werden die Fallbeispiele in das Konzept der Intersektionalität eingeordnet und die Potentiale und Herausforderungen mit Verbindungslinien auch zur medienpädagogischen Praxis diskutiert.
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Ganguin, Sonja/Schlemme, Ronja: Mediennutzung blinder Menschen und Implikationen für die inklusive Medienbildung
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 143-160
Der Beitrag analysiert die Mediennutzung blinder Menschen mit dem Ziel, Potentiale und Herausforderungen von Medien zu erkennen und daraus Implikationen für die Konzeption einer inklusiven Medienbildung abzuleiten. Obwohl das Thema Inklusion für die Medienpädagogik zunehmend an Bedeutung gewinnt, fehlt es an Studien, welche sich an blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderung richten und ihre Bedürfnisse in Bezug auf die Nutzung unterschiedlicher Medien umfassend untersuchen. Gegenwärtig existierende Apps und assistive Technologien unterstützen Menschen mit Sehbehinderung dabei, Zugangsbarrieren in alltäglichen Teilhabebereichen zu überwinden und befähigen sie dazu ihren Alltag selbstständig zu gestalten. Hier zeigt sich wie Medien dazu beitragen können, gesellschaftliche Barrieren zu überwinden. Diese Potentiale spiegeln sich auch in den Ergebnissen der durchgeführten problemzentrierten Interviews wieder, bei denen sich einzelne mediale Angebote als besonders relevant für den Alltag sehbehinderter Menschen erweisen. Insgesamt wurden sechs Personen im Alter von 38 bis 65 Jahren – darunter jeweils drei männliche und drei weibliche Teilnehmer*innen – im Hinblick auf individuelle Handlungsweisen, Erfahrungen und Wahrnehmungen im Kontext ihrer Mediennutzung interviewt.
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Hilpert, Wolfram: Einfach für Alle! Politische Bildung und Inklusion
Zum Konzept inklusiver Materialien der politischen Bildung. Das Beispiel der multimedialen bpb-Reihe „einfach POLITIK:“
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 177-191
In Einfacher Sprache Politisches zu beschreiben und zu erklären, das ist eine besondere Herausforderung, die sich aber, so wird es im Beitrag von Wolfram Hilpert deutlich, durchaus meistern lässt. Ausgehend von der fachwissenschaftlichen Diskussion der inklusiven politischen Bildung zeigt Hilpert auf, wie sich mediale Angebote der politischen Bildung mit inklusivem Anspruch erfolgreich entwickeln und nutzen lassen: „Einfach für Alle! Politische Bildung und Inklusion“. In dem Beitrag beschrieben werden insbesondere Erfahrungen, die bei der Konzeptentwicklung der multimedialen bpb-Reihe „einfach POLITIK:“, der Bundeszentrale für politische Bildung, gemacht wurden. Die Erkenntnisse geben einen guten Einblick auch in fachdidaktische und inklusionspädagogische Überlegungen.
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Hoffmann, Bernward: Medienbildung als Teil kultureller Bildung zwischen Inklusion und exklusiven Angeboten
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 63-73
Im Beitrag von Bernward Hoffmann wird „Medienbildung als Teil kultureller Bildung“ integraler Bestandteil von Soziokultur und damit als Mittel zur Verwirklichung von Bildungsgerechtigkeit verstanden. Ein weit gefasster Begriff von Inklusion liefert Hoffman hierfür die argumentative Brücke. Bernward Hoffmann stellt sich einerseits die Frage, was (und wer) Menschen daran hindert, sich mit Medienbezug zu bilden. Weiterhin diskutiert er, wer den Wert medialer Objekte und medienbezogener (Bildungs-)Prozesse definiert. Zudem seien auch die medialen Kulturprojekte selbst danach zu befragen, welche Kultur sie zulassen und was sie an Kultur anerkennen oder ausblenden. Bernward Hoffmann plädiert dafür, Bildungsangebote mit Medien stärker von unten, für alle und interkulturell anzulegen und damit sensibel für kulturelle Diversität zu sein. Sein Beitrag endet mit drei Thesen zur Medienbildung als Teil kultureller Bildung.
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Thomas Knaus und Mandy Schiefner-Rohs im Interview mit Janna Degener: „Wir brauchen unbedingt mehr Medienpädagogen und Medienpädagoginnen“
Erschienen im: WILA Arbeitsmarkt 36/2019
Nicht nur Kinder, auch Erwachsene benötigen mitunter Unterstützung im Umgang mit digitalen Medien. Dafür ist nicht nur technisches Know-how gefragt, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit derNutzung von Medien.
Mandy Schiefner-Rohs ist Professorin für Pädagogik an der Technischen Universität Kaiserslautern und Lehrbeauftragte an den Universitäten Duisburg-Essen und Basel. Sie forscht vor allem zum Thema Medienbildung und -handeln in Schulen und Hochschulen.
Thomas Knaus ist Professor für Erziehungswissenschaft und Leiter der Abteilung Medienpädagogik der PH Ludwigsburg. Er hat außerdem eine Professur für Bildungsinformatik in Frankfurt am Main inne und ist Wissenschaftlicher Direktor am Frankfurter Technologiezentrum [:Medien]. Ehrenamtlich ist er als Sprecher der GMK-Fachgruppe „Qualitative Forschung“ tätig und engagiert sich im Lenkungskreis von „Keine Bildung ohne Medien“.
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Kohring, Torben/Poerschke, Dirk/Pohlmann, Horst: Computerspielsucht oder digitale Bewältigungsstrategie? Medienpädagogische Implikationen zur Klassifizierung von exzessivem Spielverhalten als Krankheit
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 91-104
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im Jahr 2018, nach langen Diskussionen, „Gaming Disorder“ – zu Deutsch „Video- und Computerspielsucht“ – als psychische Störung in ihren offiziellen, internationalen Katalog der Krankheitsbilder (ICD-11) aufgenommen. Dieses aktualisierte Klassifikationssystem tritt zwar erst 2022 in Kraft, aber einmal in den Katalog aufgenommen, können zukünftig entsprechende Behandlungen und Therapien in Deutschland durch gesetzliche Krankenkassen finanziert werden. Diese Entwicklung wirft für die medienpädagogische Arbeit einige Fragen auf, insbesondere weil die Sorge besteht, dass sich mit der Fokussierung auf das Gaming möglicherweise zu sehr mit dem Symptom beschäftigt wird und andere Kontextfaktoren außen vor bleiben. Die Autoren Torben Kohring, Dirk Poerschke und Horst Pohlmann fassen die wichtigsten Fakten der Diskussion zusammen und diskutieren, welche Auswirkungen eine „Computerspielsucht“ auf das Selbstverständnis und das Arbeitsfeld der Medienpädagogik hat.
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Kubicek, Herbert: Medienbildung wirklich für alle? Digitalbetreuung stattLernzumutung
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 75-90
Der Artikel greift auf bestehende Untersuchungen zurück und richtet seinen Blick auf die Gruppe der Älteren und ihre Anforderungen an die digitale Teilhabe. Neun von zehn über 80-Jährige waren, so sagt Kubicek, noch nie im Internet. Die meisten Menschen dieser Altersgruppe wollen keine digitalen Kompetenzen erwerben, viele andere können sich aufgrund geistiger oder körperlicher Einschränkungen nicht selbstständig im Internet bewegen. Brauchen wir daher ein Recht auf digitale Assistenz? Der Autor rückt in seinem Beitrag eine häufig vernachlässigte Zielgruppe der Medienpädagogik in den Vordergrund. Er liefert konkrete Zahlen und Anregungen und benennt die Handlungsfelder für die digitale Teilhabe im (hohen) Alter.
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Marx, Christoph/Jahn, Luise: Selbstbestimmte mediale Teilhabe fördern: Das Projekt „Telling Stories/Geschichten erzählen“
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 193-204
Mit dem Projekt Telling Stories/Geschichten erzählen leistet der Landesfilmdienst Sachsen e.V. einen Beitrag, Menschen mit Behinderung in ihrer selbstbestimmten medialen Teilhabe an der Gesellschaft zu unterstützen. Das Projekt basiert auf drei zentralen Tätigkeiten: Zum einen soll ein barrierearmes sachsenweites Wanderkino etabliert werden, das sogenannte Kino ohne Hürden!. Zum anderen werden Werkstätten initiiert, in denen Menschen mit Behinderung ihre eigenen medialen Produkte herstellen und so ihre eigenen Geschichten erzählen können. Zentrales Medium ist das E-Book. Das dritte Tätigkeitsfeld besteht in Workshops und Fortbildungen für Fachkräfte in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung, in welchen Ziele, Inhalte und Methoden des Projekts vermittelt und medienpädagogische Kompetenzen befördert werden sollen. Christoph Marx und Luise Jahn erläutern in ihrem Beitrag, wie es gelingen kann, ein solches Projekt erfolgreich umzusetzen und zu etablieren. Der Artikel liefert einen Einblick in ein laufendes Projekt im Freistaat Sachsen und bietet Anregungen, wie medienpädagogische Arbeit den Anspruch an selbstbestimmte mediale Teilhabe realisieren kann.
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Matzat, Lorenz: „Algorithmic Accountability“ – Automatisierte Entscheidungen sichtbar machen
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 55-61
Im Zeitalter der Digitalisierung werden immer mehr Alltagsprozesse durch Algorithmen in Form von Software geregelt. Meist geht um die Entlastung von eintöniger Arbeit, aber auch um die Vorwegnahmen und Vorbereitung von Entscheidungen. Die Folgen dieser Automatisierung bleiben dabei oft im Verborgenen, obwohl sie nicht zuletzt auch die Teilhabe an Gesellschaft berühren. Die journalistische Methode „Algorithmic Accountability“ tritt deshalb für eine Rechenschaftspflicht ein: So soll nachvollziehbar werden, welche Entscheidungen wie durch Algorithmen getroffen oder geprägt werden.
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Paus-Hasebrink, Ingrid: Teilhabe unter erschwerten Bedingungen – Mediensozialisation sozial benachteiligter Heranwachsender
Zur Langzeitstudie von 2005 bis 2017
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 117-129
Ingrid Paus-Hasebrink fokussiert sich in ihrem Beitrag auf sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, die in der Gefahr stehen, im Zuge der Digitalisierung noch mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden. Ausgangsunkt ihrer Überlegungen ist, dass nicht nur die sozialen und kulturellen Ressourcen, sondern auch die Ressourcen zur gesellschaftlichen Partizipation über Medien ungleich verteilt sind. Anhand ihrer von 2005 bis 2017 in Österreich durchgeführten Langzeitstudie, an der 20 sozial benachteiligte Familien teilgenommen haben, zeigt die Autorin einerseits auf, wie ein Zugang auf theoretischer und methodischer Ebene angelegt werden kann, um der Komplexität der Thematik gerecht zu werden. Ergänzend dazu macht Paus-Hasebrink anhand ihrer Erkenntnisse aus der Studie deutlich, dass sozial benachteiligte Familien hinsichtlich ihres Medienhandels und ihrer Medienerziehung nicht gleichzusetzen sind. Sie legt der Medienpädagogik damit insgesamt nahe, Förderkonzepte und -maßnahmen für die Familie milieubezogen auszurichten; dabei gelte es aber auch, an die jeweiligen lebensweltlichen Bedingungen der Individuen und die speziellen Interessen und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen anzuknüpfen.
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Roeske, Adrian/Heitmann, Katharina: Nutzer*innenwünsche an eine alternative Nachrichtenplattform – Co-Creation als Methode partizipativer Sozialforschung
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 161-174
Erfahrungen im Forschungsprozess, wie sie bei der Entwicklung einer interaktiven App zur lokalen Vernetzung als alternative Nachrichtenplattform gemacht wurden, stehen im Mittelpunkt des Beitrags „Nutzer*innenwünsche an eine alternative Nachrichtenplattform – Co-Creation als Methode partizipativer Sozialforschung“ von Adrian Roeske und Katharina Heitmann. Die ursprünglich aus der Produkt- und Softwareentwicklung stammende Methode bietet einen interessanten Ansatz zur Erweiterung sozialwissenschaftlicher Praxisforschung. Im Rahmen des vom BMBF geförderten Forschungsprojekts Tinder die Stadt wurde die Methode in einem experimentellen und partizipativen Entwicklungsprozess erprobt. Der Artikel fasst die im Prozess gewonnenen methodischen Erkenntnisse zusammen und gibt Hinweise für die Weiterentwicklung der Methode.
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Smykowski, Judyta im Interview mit Eder, Sabine: Disability Mainstreaming – Gleichstellung von Menschen mit Behinderung als Querschnittsaufgabe
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 105-113
Judyta Smykowski erläutert im Interview mit Sabine Eder das Konzept von „Disability Mainstreaming“ und zeigt auf, wie bedeutsam die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung als Querschnittsaufgabe für eine diverse und gleichberechtigte Gesellschaft ist. Am Beispiel des Projekts Leidmedien.de verdeutlicht Smykowski, wie sich Disability Mainstreaming umsetzen lässt. Das Projekt des Vereins Sozialhelden wurde 2012 zu den Paralympics in London gegründet, um Journalist*innen Tipps für eine Berichterstattung über behinderte Menschen auf Augenhöhe zu geben. Leidmedien fordert Menschen auf, hinzusehen und über behinderte Menschen in den Medien und in der Gesellschaft zu sprechen – Behinderung als allgemeine gesellschaftliche Angelegenheit anzugehen. Behinderung, so gibt Smykowski zu verstehen, wird dabei nicht von außen als Beeinträchtigung interpretiert, sondern als eine soziale Konstruktion wie das Geschlecht. Die Interviewte macht weiterhin deutlich, wie wichtig ihr eine positive Haltung zur Vielfalt ist. Darin liegt für sie die Vision einer inklusiven und diversen Gesellschaft, in der körperliche oder psychische Beeinträchtigungen als Bereicherung wahrgenommen werden. Dass eine solche Haltung nicht selbstverständlich ist und der Umgang mit dieser Vielfalt erlernt werden muss, dazu kann auch die Medienpädagogik, z.B. durch inklusive Filmprojekte, ihren Beitrag leisten.
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Steiner, Olivier/Luginbühl, Monika/Heeg, Rahel/Schmid, Magdalene/Egle, Frank: Medienkompetenz in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe der Schweiz
In: Brüggemann, Marion/Eder, Sabine/Tillmann, Angela (Hrsg.): Medienbildung für alle – Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt. München: kopaed 2019, 131-142
Das Autor*innen-Team Olivier Steiner, Monika Luginbühl, Rahel Heeg, Magdalene Schmid und Frank Egle beschäftigt sich mit der Frage der Förderung von „Medienkompetenz in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe in der Schweiz“. Der Beitrag beruht auf den Ergebnissen einer empirischen Studie zum medienerzieherischen Handeln und zur Medienkompetenz von Fachpersonen in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe. Die Ergebnisse ihrer Studie verdeutlichen, dass viele Kinder und Jugendliche, die in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe in der Schweiz leben, über einen eingeschränkten Zugang zu digitalen Technologien verfügen. Deutlich wird zudem, dass die Einrichtungen, die über ein medienpädagogisches Konzept verfügen, deutlich aktiver mit der Frage der Förderung von Medienkompetenz umgehen und häufiger eine allgemein getragene Team- und Einrichtungskultur gegenüber digitalen Medien an den Tag legen, als jene, die kein medienpädagogisches Konzept verfolgen. Aufbauend auf den Ergebnissen wurden Handlungsansätze für eine medienbezogene soziale Arbeit in (teil-)stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Bezug auf einzelne Interventionsfelder (bspw. die Elternarbeit,) sowie Zielgruppen (Alter, Handlungsfelder) entwickelt. Auch ausgewählte Beispiele aus den Modulen zu den medienpädagogischen Aktivitäten finden sich im Betrag.
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