
Medienpädagogischer Küchentalk #14
16. September 2025
15:00 - 17:30
Museum für Kommunikation - Leipziger Straße 16, Berlin
Zwischen Nutzungsrealität, Jugendschutz & Kinderrechten:
Warum es differenzierte Nutzungskonzepte statt pauschaler Verbotsdebatten braucht
Die öffentlichen Debatten über Altersgrenzen für die Nutzung von Social Media und die Nutzung von Smartphones in Schulen sind derzeit hoch emotional. Dabei werden oft pauschale Forderungen nach Verboten laut. Doch junge Menschen brauchen mehr als Symbolpolitik: Es geht zum einen um tragfähige Konzepte, mit denen Anbieter, Politik, Eltern und pädagogische Fachkräfte ihrer gemeinsamen Verantwortung gerecht werden können, Kinder und Jugendliche online zu begleiten, schützen und befähigen. Und zum anderen geht es darum, Lebensweltorientierung sowie die Perspektiven und digitale Teilhabe junger Menschen zu gewährleisten.
Beim 14. Medienpädagogischen Küchentalk werden wir am 16. September im Museum für Kommunikation Berlin genauer hinschauen: Welche Rolle spielen Altersgrenzen tatsächlich im Kontext des Kinder- und Jugendschutzes? Wie lassen sich Schutzbedarfe mit dem Recht auf Teilhabe und Befähigung in Einklang bringen? Und welche medienpädagogischen Perspektiven und Erfahrungen können die öffentliche Diskussion konstruktiv weiterbringen?
Gemeinsam mit Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft diskutieren wir diese Fragen offen, kritisch und lösungsorientiert.
Medienpädagogischer Küchentalk #14
- Veranstalter: FSM und GMK in Kooperation mit dem Museum für Kommunikation Berli
- Moderation: Kristin Narr (GMK e.V.) und Lidia de Reese (FSM e.V.)
- Wo: Museum für Kommunikation Berlin (Leipziger Straße 16, 10117 Berlin) & online im Livestream.
Der Livestream wird zu Beginn der Veranstaltung auf www.fsm.de/event/kuechentalk14/ zu sehen sein. - Anmeldung (nur für die Teilnahme vor Ort) und weitere Infos unter: www.fsm.de/event/kuechentalk14/
Programm:
14:45 Uhr: Einlass
15:00 Uhr: Express-Führung
15:30 Uhr: 14. Medienpädagogischer Küchentalk mit
- Dr. Isabel Brandhorst, Leiterin der Forschungsgruppe „Internetnutzungsstörungen“ der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Tübingen
- Dr. Stephan Dreyer, Senior Researcher für Medienrecht und Media Governance am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)
- Martin Fischer, Referent für Medien- und Digitalpolitik beim Deutschen Kinderhilfswerk e.V.
- Prof. Dr. phil. Eik-Henning Tappe, Professor für Digitalisierung und Medienpädagogik in der Sozialen Arbeit am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster und Vorstandsmitglied der GMK
17:00 Uhr: Get-together
Referent*innen:
Dr. Isabel Brandhorst ist Psychologin (seit 2010), approbierte Psychotherapeutin (seit 2019) und promovierte im Fach Klinische Psychologie (2016). Von 2012 bis 2018 war sie in der klinischen Versorgung tätig und hat den Schwerpunkt in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Internetnutzungsstörungen aufgebaut. 2018/2019 war sie als Leitung der Ambulanz tätig. Seit 2020 leitet sie die Forschungsgruppe Internetnutzungsstörungen an der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Tübingen.
Für die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) ist sie berufenes Mitglied im Beirat der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ). Sie ist Mitentwicklerin und Leiterin der ISES!-Programme (Internetsucht: Eltern stärken) und wurde mit dem Wolfram Keup Förderpreis ausgezeichnet. Weitere Informationen
Dr. Stephan Dreyer ist Senior Researcher für Medienrecht und Media Governance am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI). Einer seiner Tätigkeitsschwerpunkte ist die interdisziplinäre Begleitung und Erforschung der rechtlichen Rahmung des Aufwachsens von Kindern in digitalen Medienumgebungen. Als Experte in den Schnittbereichen von Kinder- und Jugendmedienschutz, technischen und KI-basierten Ansätzen für Sicherheit, Befähigung und Teilhabe sowie Aspekten des Kinderdatenschutzes untersucht er medienregulatorische und kinderrechtliche Fragestellungen im Angesicht neuer Technologien, Angebotsstrukturen und Nutzungspraktiken.
Stephan Dreyer ist juristischer Sprecher des Beschwerdeausschusses und der Gutachterkommission der FSM, Kuratoriumsvorsitzender der FSF und Beiratsmitglied von klicksafe.de. Er prüft zudem als Jugendschutz-Sachverständiger bei der USK und ist Vorsitzender des USK-Appellationsausschusses. Weitere Informationen
Martin Fischer ist Referent für Medien- und Digitalpolitik beim Deutschen Kinderhilfswerk e.V.. Er hat einen Hintergrund in der menschenrechtlichen Bildungsarbeit und netzpolitischen Beteiligungsangeboten. Als Medien- und Spielpädagoge ist er auch als Jugendschutzsachverständiger bei der USK tätig.
Prof. Dr. phil. Eik-Henning Tappe hat am Fachbereich Sozialwesen der FH Münster die Professur für Digitalisierung und Medienpädagogik in der Sozialen Arbeit inne. Seine Forschungs- und Arbeitsgebiete umfassen Digitalisierungsprozesse und KI in der Sozialen Arbeit, Medienpädagogik und aktive Medienarbeit, Gaming und Gamification in pädagogischen Kontexten sowie die Medienkulturen von Kindern und Jugendlichen. Er ist Co-Vorsitzender der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) sowie im Vorstand LAG Lokale Medienarbeit NRW tätig. Weitere Informationen
Über die Veranstaltungsreihe:
Die besten Gespräche finden in der Küche statt. Beim Medienpädagogischen Küchentalk versammeln wir daher interessante Gäste und Meinungen an einem Tisch und diskutieren in lockerer Atmosphäre über aktuelle Fragen und Herausforderungen der Medienbildung, Politik und der digitalen Gesellschaft. Mit dabei sind interessante Gäste, kontroverse Meinungen und die Möglichkeit für das Publikum vor Ort und im Livestream, ihre Fragen aktiv mit einzubringen.
Der Medienpädagogische Küchentalk ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK e.V.) und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) und findet in Kooperation mit dem Museum für Kommunikation Berlin statt.