Workshop 16: Medienpädagogik revisited – Die Rolle der Medienpädagogik in der Öffentlichkeit

Workshop 16: Medienpädagogik revisited – Die Rolle der Medienpädagogik in der Öffentlichkeit

21. November 2020
14:30 - 15:30

Beschreibung:

In den letzten zehn Jahren hat sich mit dem digitalen Wandel auch die Medienpädagogik verändert. Eine Vielfalt an Themen und Methoden ist ebenso wie „neue“ Akteur*innen dazu gekommen. Die Vermittlung von Medienkompetenz ist in der heutigen digitalisierten Welt eine der größten Herausforderungen – und gleichzeitig dringend notwendig, um urteils- und handlungsfähig zu sein.

Als ein Thema, das die gesamte Gesellschaft betrifft, wird Medienpädagogik auch in der öffentlichen Debatte verhandelt. Doch wie wird „die“ Medienpädagogik im öffentlichen Diskurs gesehen? Welche Rolle spielt das gesellschaftliche Bild über Medienpädagogik und Medienpädagog*innen, die als „Player“ bei der politischen (Meinungs-)Bildung mitwirken. Und welchen Einfluss nimmt dieses Bild womöglich, wenn es um die (gesellschaftliche) Aufgabe der Medienkompetenzvermittlung geht?

Vorgestellt wurden die Ergebnisse einer quantitativen Inhaltsanalyse der Berichterstattung über Medienpädagogik in den Jahren 2009 und 2019. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass 2019 deutlich umfassender und auch thematischer über Medienpädagogik berichtet wird, gleichzeitig die Akteur*innen vielfältiger werden und auch Themen wie die Macht der Algorithmen und die Auseinandersetzung mit Fake News deutlich an Raum gewonnen haben. Gleichzeitig wird die Verantwortung der Medienkompetenzvermittlung immer mehr in die Bereiche Schule und Elternhaus „geschoben“ und außerschulische Medienbildung spielt in der Berichterstattung kaum eine Rolle. Auch die bildungspolitischen Forderungen, wie beispielsweise die des Medienpädagogischen Manifests und seines Addendums, finden kaum Gehör in der Presse. Dies sollte ein Weckruf für alle Medienpädagog*innen sein, ihre Expertise und Forderungen mehr in die Öffentlichkeit zu tragen.

Bericht der Referent*in:

Es erfolgte eine Diskussion der Ergebnisse der vorgestellten Studie: Medienpädagogik in der Berichterstattung 2009 und 2019: Welche Rolle spielt die Medienpädagogik/Medienpädagog*innen in der Öffentlichkeit, welche Bedeutung/Kompetenz wird ihnen zugeschrieben, wenn es um die Vermittlung von Medienkompetenz geht? Dies stellte sich jedoch als Problem heraus, da das Gespräch häufig in die Bereiche Journalismus, Psychologie und Technik verlief und sich insbesondere KBoM zu stark an der Informatik orientierte und den IT-Aspekt hervorhob. Insgesamt redet man oft über Katastrophen, anstatt Medienkompetenz, Konzepte, Methoden und Pädagogik zu thematisieren.

Des Weiteren kann die Medienpädagogik von Agenturen lernen, wie gute Lobbyarbeit funktioniert. Aber auch der Status der Medienpäadgog*innen muss deutlich gemacht und an der Akzeptanz des Berufstands gearbeitet werden. Es benötigt Alleinstellungsmerkmale der Medienpädagog*innen in Abgrenzung zu anderen, die auch „was mit Medien“ machen. Ebenfalls sollte das Wording überdacht werden und statt digitaler Bildung z.B. Bildung in der digitalen Welt/digitalisierten Gesellschaft gesagt werden. Zudem ist der Digitalpakt Schule auf Technik statt auf Menschen/Konzepte ausgerichtet, weshalb die Medienpädagogik mehr miteinbezogen werden sollte: „Wir müssen in die Strukturen, in die Bildungspläne.“

Durchführende:

  • Cornelia Walter, Kreisjugendring München-Stadt

Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.

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