Workshop 22: Politische Medienpädagogik
21. November 2020
16:30 - 17:30
In diesem Workshop wurde die Bedeutung von Medienpädagogik in der politischen Bildung und die Bedeutung von politischer Bildung in der Medienpädagogik reflektiert und kritisch diskutiert.
Politische Medienpädagogik (PMP) schafft Beteiligung und Selbstwirksamkeit von (jungen) Menschen, die eine Stimme bekommen durch selbstbestimmt produzierte mediale Artikulationen und deren Publikation. PMP ist nicht selbstreferentiell als Medienkompetenzerwerb, hat keine reduzierte Orientierung auf die Form (z.B. Medium), sondern auf die Nutzung der Form für politische Inhalte. Sie ist Aktions-Erlebnis-, beziehungs- und handlungsorientiert. PMP ist kampagnen- und projektbezogen statt langfristiger politischer Bindung an Institutionen oder Parteien und entspricht so dem Lebensgefühl von vielen jungen Menschen. PMP zielt auf die freie Aktivierung und Sensibilisierung der Teilnehmer*innen ab, es geht nicht um „reden über“ sondern „engagieren für“ politische Ziele wie eine bessere Gesellschaft.
Inhaltliche Felder von PMP sind die aktuellen politischen Themen (nicht nur junger) Menschen, z.B. Umwelt (Fridays for Future), Antirassismus (Black Lives Matter), Xenophobie, Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus, Rechtsextremismus, Gendersensibilität, Homophobie, sexualisierte Gewalt, Inklusion, interkulturelles/interreligiöses Leben, Unterstützung von Flüchtlingen, Demokratiebildung, für Gerechtigkeit, für Freiheit, gegen Diskriminierung jeglicher Art.
Ein Schwerpunkt beim Diskurs des Workshops war die Rolle die*der Medienpädagog*in in der PMP: Was will die*der Medienpädagog*in als Wirkungsziele erreichen, wie politisch aktiviert ist sie*er selbst, wie transparent macht sie*er ihre Ziele für die Teilnehmenden, welche Rolle spielt sie*er als Vorbild und wie überträgt sich ihre*seine Dynamik auf Projektteilnehmer*innen, aber auch auf andere Kolleg*innen, wie parteilich für bestimmte politische Ziele kann und darf sie*er sein?
Die*der scheinbar unpolitische Medienpädagog*in ist langweilig und verschweigt ihre*seine „geheimen“ politischen Ziele. Die*der politische Medienpädagog*in ist Sprachrohr für junge Artikulationen, sie*er ist demokratisch, transparent, selbstreflexiv und selbstlernend und will gemeinsam die Gesellschaft positiv verändern. Sie*er trägt die Verantwortung der Publizist*in und muss sich der Divergenz von freier Kunst und Pädagogik stellen.
Durch die verschiedenen medialen Zugänge der drei Referent*innen wurde PMP in verschiedenen medialen, künstlerischen und inhaltlichen Feldern diskutiert.
Durchführende:
- Andreas von Hören, Medienprojekt Wuppertal
- Renate Hillen, GMK-Landesgruppe Hessen
- Daniel Seitz, medialepfade.org – Verein für Medienbildung e.V.
Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.
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