Workshop 07: Revolution, Protest und Einflussnahme in digitalen Spielen – Creative Gaming in Theorie und Praxis

Workshop 07: Revolution, Protest und Einflussnahme in digitalen Spielen – Creative Gaming in Theorie und Praxis

20. November 2020
16:30 - 17:30

Beschreibung:

Wenn wir in digitale Spielwelten eintauchen, begeben wir uns in ein System aus Regeln, Machtstrukturen und Repräsentationen. Als Spielende steht uns so immer ein begrenzter Handlungsspielraum zur Verfügung, dessen Grenzen dort verlaufen, wo die Entwickler*innen sie gezogen haben und keine Alternativen mehr anbieten. Aber Spielende geben sich nicht immer zufrieden damit. Sie vernetzen sich in Online-Spielen und -Foren, organisieren digitale Protestaktionen oder nehmen mithilfe von Modifikationen und kreativer Nutzung Änderungen in der Spielumgebung, an Figuren oder gar der Geschichte vor.

Im Workshop wurden daher zunächst digitale Spiele in den Blick genommen, die Protest und Revolution zum Thema haben, sie spielbar machen und die Spielenden in die verschiedenen Perspektiven der Konfliktparteien versetzen. Anschließend wurde auf die verschiedenen Protestaktionen von Gaming-Communitys innerhalb und außerhalb von Computer- und Videospielen eingegangen und aufgezeigt, wie sich Spieler*innen gegen die Entscheidungen von Entwickler*innen oder Spielsystemen auflehnen und mit eigenen Ideen die Spielwelt oder -handlung formen. Außerdem wurden Beispiele für Projekte geliefert, in denen digitale Spiele zum Schauplatz für analoge Demonstrationen werden. Im letzten Teil des Workshops wurden die Teilnehmenden selbst aktiv und entwickelten mit wenigen Mitteln fiktive Spielideen, in deren Zentrum verschiedene Formen des Protests erlebbar werden.

Berichtder Referent*innen:

Man sagt zwar “Games sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen” – aber wohl nicht in der Mitte der Medienpädagogik. Wir wollten spielerische Medienkulturen zu Protest und Einflussnahme darstellen und zeigten dazu einerseits passende Games, aber auch Proteste von Spielenden in konventionellen Spielen, wie die Abbilder der Proteste von Hong Kong in dem Spiel Animal Crossing.

Wir freuen uns auch sehr, dass das nächste Motto Spielpädagogik bzw. Games in der Medienpädagogik sein wird, da man die immersiven Potenziale von Games in diesem Bereich nutzen kann. Es gilt, kritisches Spielen im Hinblick auf Stereotypen und politische Themen zu fördern sowie das Entwickeln von eigenen Spiel(-ideen), um so das Bewusstsein für wichtige und gesellschaftskritische Themen im Alltag zu stärken.

Durchführende:

  • Vera Marie Rodewald, Initiative Creative Gaming e.V., Hamburg
  • Sarah Fartuun Heinze, Initiative Creative Gaming e.V., Hamburg
  • Heiko Wolf, der medienwolf

Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.

Bookings

Die Veranstaltung ist ausgebucht.