Medienpädagogische Projektarbeit im Maßregelvollzug

Erfolgreiche Abschlusstagung zum Thema „Medien & Forensik“ im LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie in Lippstadt-Eickelborn am 17.04.2018

Überreichung der Zertifikate an die ersten Absolvent*innen der Qualifizierungsmaßnahme

Der Zugang zu digitalen Medien im Maßregelvollzug ist stark reglementiert und/oder verboten. Dennoch müssen auch Patient*innen auf ein Leben in der digital geprägten Gesellschaft vorbereitet werden, Möglichkeiten erhalten kreativ und kritisch mit digitalen Medien umgehen zu lernen. Wie dies gelingen kann, untersuchte und zeigte das Projekt „Netzkompetenz für Patientinnen und Patienten“. Der Arbeitsbereich Medienpädagogik und empirische Medienforschung der Universität Paderborn hat gemeinsam mit der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) ein Qualifizierungskonzept zum „Mediencoach“ für Mitarbeiter*innen im Maßregelvollzug erarbeitet, das im LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt pilotiert wurde.

Zum Abschluss des von der Landesoberbehörde für den Maßregelvollzug NRW finanzierten zweijährigen Projekts hat der Arbeitsbereich Medienpädagogik und empirische Medienforschung der Universität Paderborn unter der Leitung von Prof. Dr. Dorothee M. Meister und Jun.-Prof. Dr. Anna-Maria Kamin (seit Oktober 2017 Universität Bielefeld) eine Tagung veranstaltet. Hier wurden die Projektergebnisse vor Fachkräften aus Forensik und Psychiatrie – Ärzten, Therapeuten, Pflegekräften und Pädagogen – präsentiert. In seinen Grußworten brachte der Landesbeauftragte für den Maßregelvollzug NRW, Uwe Dönisch-Seidel, seine Wertschätzung für das Projekt zum Ausdruck und sicherte zu, die medienpädagogische Arbeit in Einrichtungen des Maßregelvollzugs auch künftig zu unterstützen.

Im Zentrum der Projektarbeit standen die Entwicklung eines medienpädagogischen Qualifizierungskonzepts sowie eines Praxisleitfadens für die medienpädagogische Arbeit in forensischen Kliniken. Über 50 Teilnehmer*innen aus NRW und angrenzenden Bundesländern waren der Einladung zur Abschlusstagung am Pilotstandort Lippstadt-Eickelborn gefolgt, um mit den Wissenschaftler*innen sowie Medienpädagog*innen der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) über Chancen und Herausforderungen der Nutzung digitaler Medien in der pflegerischen und therapeutischen Arbeit zu diskutieren. Vorträge, Praxisworkshops und eine Begleitausstellung mit ersten Ergebnissen der medienpädagogischen Projektarbeit stießen auf großes Publikumsinteresse. Die Veranstaltung endete mit einer feierlichen Überreichung der Zertifikate an die ersten Absolventen der Qualifizierungsmaßnahme, die der Klinik künftig als ausgebildete „Mediencoaches“ zur Verfügung stehen.

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Medienkonzept für den Maßregelvollzug als PDF

Dieter Baacke Preis 2018
Kommentar der Initiative KBoM! mit Beteiligung der GMK zum Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD (19. Legislaturperiode)