Nachruf auf GMK-Gründungsmitglied Wolfgang Wunden

Uns erreichte in dieser Woche die traurige Nachricht, dass unser Freund, Kollege und Ehrenmitglied Dr. Wolfgang Wunden am Montag, den 5. Oktober 2020 in Stuttgart verstorben ist. Wolfgang Wunden arbeitete viele Jahre in leitenden Funktionen beim Süddeutschen Rundfunk, dem späteren Südwestrundfunk (SWR).

Gründungsmitglieder der GMK (Wolfgang Wunden rechts im Bild)

Wolfgang Wunden war Gründungsmitglied der GMK und hat in den Anfangsjahren im ehrenamtlichen Vorstand vor allem die wichtige Pressearbeit übernommen. Gesellschaftspolitische Themen wie Freiheit, Transparenz und Aufklärung waren ihm ein großes Anliegen. Pädagogische Medienkritik zielte für ihn auf Persönlichkeitsbildung und Gesellschaftsfähigkeit hin. Er engagierte sich seit den 1990er-Jahren landes- und bundesweit unermüdlich in der Medienpädagogik, nicht nur für die GMK, sondern auch im Rahmen der Stuttgarter Tage der Medienpädagogik. Er gab Denkanstöße und versuchte Antworten zu finden auf pädagogische, journalistische und vor allem auf medienethische Grundsatzfragen, auch als Mitbegründer des Netzwerk Medienethik. Seine Beiträge zur Medienethik, die vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik herausgebracht wurden, sind impulsgebend für die Wissenschaft und Medienpraxis, damals wie heute.

Jürgen Lauffer und Wolfgang Wunden

2010 erhielt Wolfgang Wunden die Ehrenmitgliedschaft der GMK verliehen. Ein Auszug aus der damaligen Laudatio bezieht sich auf einen Aphorismus von Teresa von Avila: „Nichts verwirre dich, nichts erschrecke dich! Alles geht vorüber, Gott ändert sich nicht. Die Geduld erreicht alles. Wer Gott besitzt, dem mangelt nichts; Gott allein genügt.“ Wolfgang Wunden, der diesen Spruch damals weitergab, machte vielen Menschen Mut, ob sie an Gott glaubten, wie er, oder nicht.

Wolfgang Wunden fehlt uns sehr, aber seine Denkanstöße werden uns und unsere Diskussionen weiterhin begleiten. Die Erinnerung an eine großartige Zeit mit ihm möge uns helfen, die Trauer zu überwinden. Wir sind in Gedanken bei seiner Familie und möchten Trost aussprechen und Kraft wünschen, in der Zeit des Abschiednehmens.

Sabine Eder (GMK-Vorsitzende)

Beiträge vorab online abrufbar: Zwischen Utopie und Dystopie
37. Forum Kommunikationskultur 2020 – Pressemitteilung