Zwischen Memes und Protest: Pubertät oder vom Suchen und Finden der eigenen politischen Haltung
Die besten Gespräche finden bekanntlich in der Küche statt. In offener Atmosphäre und vor allem auf Augenhöhe werden hier in geselliger Runde Themen besprochen, die das alltägliche Leben von Familien und Freunden bestimmen. Jeder ist hier gleichberechtigt – egal, welche Position, welches Alter oder welche Haltung.
Genau diese lockere Atmosphäre möchten wir nutzen, um spannende Herausforderungen von Medienbildung, Politik und Gesellschaft zu diskutieren und aktuelle Fragen der digitalen Bildung zu debattieren. Mit dabei sind interessante Gäste, kontroverse Meinungen, kritische Moderatoren und die Möglichkeit für das Publikum vor Ort und im Livestream, sich aktiv mit ihren Fragen und Beiträgen zu Wort zu melden. Jeder hat einen Platz mit seinen Fragen, kritischen Anmerkungen und Haltungen am Küchentisch.
Um was ging es?
Es bewegt sich etwas, jugendliche Stimmen werden lauter! Sie stellen Forderungen, kritisieren die Alten und Etablierten, werfen der Gesellschaft vor, zu lange zu wenig getan zu haben oder Offensichtliches nicht erkennen zu wollen. Jugendliche twittern #changetheworld oder tragen Shirts mit „Kein Meme ist illegal“. Vor dem Hintergrund der vielen engagierten jungen Menschen, die in diesem Jahr öffentlich gegen den Artikel 13, nun Artikel 17, und für ihre Jugendkultur demonstriert haben oder sich jeden Freitag für den Klimaschutz stark machen, haben wir uns beim 5. Medienpädagogischen Küchentalk folgende Fragen gestellt: Wie politisch ist die aktuelle Jugend(-kultur)? Welche politischen Haltungen hat sie? Inwiefern hat sich das Bild auf/von Jugend verändert? Wir fragten danach, welche Rolle Medien und Kommunikationskulturen in diesem Feld spielen. Wie findet Meinungs- und Willensbildung in digitalen Räumen statt? Und: Wer ist eigentlich pubertär im digitalen Raum? Sind es Jugendliche mit ihrem Willen der Gestaltung und Veränderung oder ist es die Erwachsenenwelt, die für Phänomene wie Hate Speech oder Desinformation verantwortlich ist und somit auch jugendliche Partizipation verhindert? Außerdem wurde beleuchtet, warum die Medienpädagogik in diesem Feld bislang eher zurückhaltend ist. Welche Rolle sollte ihr dabei zukommen? Welche Unterstützung für ihr (digitales) politisches Engagement brauchen junge Menschen wirklich? Und nicht zuletzt: Wie politisch muss Medienpädagogik selbst sein, um ein geeignetes Partizipationsklima für Heranwachsende zu schaffen? Und wo sollte Zivilgesellschaft Jugendlichen Freiheiten lassen? Was können wir aber auch voneinander lernen? Und wie können wir vielleicht gemeinsam diejenigen stärken, die Unterstützung brauchen – um gesellschaftliche Teilhabe für alle zu ermöglichen!
Es diskutierten:
- Lilly Oesterreich (politik digital e.V.)
- Franziska Hoferer (BDKJ – Bund der Deutschen Katholischen Jugend Speyer)
- André Nagel (Bundeszentrale für politische Bildung)
- Christopher Lawniczak (Vorsitzender der Jungen Union Berlin)
- Moderiert von Kristin Narr (GMK e.V.) und Björn Schreiber (FSM e.V.)
Veranstalter:
Der medienpädagogische Küchentalk ist eine gemeinsame Veranstaltung der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) und der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK). Zusammen wollen wir Medienbildung, Politik und Gesellschaft in lockerer Atmosphäre in die Diskussion bringen und aktuelle Fragen der digitalen Bildung debattieren. Kooperationspartner: Museum für Kommunikation Berlin
Mitschnitt vom Küchentalk:
Playliste „Medienpädagogischer Küchentalk #mkt“ auf dem YouTube-Kanal der GMK: www.youtube.com/playlist?list=PLbyvVC0S93sjwo5LTmmI5pcqI35i04BDs
Bildergalerie:
Fotos: ©FSM/Thomas Imo – photothek.net