Initiative Gutes Aufwachsen mit Medien: Demokratie braucht Medienkompetenz

GAmM: Demokratie braucht Medienkompetenz!

Berlin, 05.06.2024 | Ein Jahr der Mitbestimmung hat begonnen: Europa-, Landtags- und Kommunalwahlen stehen bevor und das Grundgesetz feiert 75. Geburtstag. Erstmals dürfen auch 16-Jährige an einigen dieser Wahlen teilnehmen. Eigentlich viele Gründe zum Feiern. Doch in Zeiten von Populismus und erstarkenden rechtsextremen Parteien steht unsere Demokratie vor großen Herausforderungen. Diese Kräfte nutzen vor allem digitale Plattformen für ihre Ansprache – der Ort an dem sich junge Menschen besonders gern und viel aufhalten und informieren. Anlässlich dessen fordert die Initiative Gutes Aufwachsen mit Medien mehr Aufmerksamkeit für die zentrale Bedeutung von Medienkompetenz für die Demokratie ein. Die GMK ist Teil der Initiative Gutes Aufwachsen mit Medien.

Populismus in den sozialen Medien – eine gefährliche Herausforderung

Die Generation Z liebt TikTok – das haben längst auch rechte Akteur*innen erkannt und nutzen das Potenzial der Plattform, um dort ihre extremistischen Inhalte zu verbreiten. Eine Strategie, die leider aufgeht: Die Botschaften sind einfach und realitätsnah, einen Faktencheck gibt es bei TikTok nicht. Diese Videos passen zur Funktionslogik sozialer Medien: Sie polarisieren und werden häufig kommentiert oder geteilt. Bis Anfang des Jahres war die AfD die stärkste Partei auf TikTok. Nach der #reclaimTikTok-Kampagne haben die demokratischen Parteien aufgeholt. In Bezug auf Reichweite und Interaktionen liegt die AfD jedoch weiterhin vorne.

„TikTok ist schnell, bunt und vielfältig! Allerdings spülen die plattformspezifischen Algorithmen auch Kindern und Jugendlichen Inhalte auf ihre „For You“-Page, die sie nicht ordnen können, die sie ängstigen oder ihnen falsche Informationen vermitteln.“ (Julia Behr, Projekt ACT ON! aktiv + selbstbestimmt online des JFF)

Allein gelassen? Einsamkeit als Risikofaktor für die Demokratie

Kinder und Jugendliche wurden durch die Corona-Pandemie besonders belastet. Kontaktbeschränkungen machten viele einsam und ihre mentale Gesundheit leidet weiterhin. Einsame Jugendliche verbringen mehr Zeit online. Sie suchen Zuflucht in Sozialen Medien und Online-Games. Gleichzeitig sind einsame Menschen anfälliger für Verschwörungstheorien und extremistische Ansprache, die besonders auf Social Media-Plattformen und in Games stattfindet.

Was ist mit uns? Und wen interessiert’s?
Es fehlt an Repräsentation, Teilhabe und Alltagsbezug

Junge Stimmen werden zu wenig gehört: Die Altersverteilung potenzieller
Wähler*innen hat sich durch den demo-grafischen Wandel weiter zugunsten älterer Menschen verschoben.

Gleichzeitig fühlen sich Jugendliche von der Politik nicht wahrgenommen und ziehen sich zurück. Dies äußert sich u.a. an verhaltenem Interesse an journalistischen Nachrichten. Als Grund wird häufig mangelnder Bezug zu ihrem Lebensalltag angeführt. Wenn junge Menschen sich dennoch informieren, dann nutzen viele die Kanäle nicht-journalistischer Akteur*innen.

„Auch im digitalen Raum gilt Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention. Er garantiert Kindern das Recht auf Beteiligung bei allen Entscheidungen, die sie betreffen. Dazu gehört auch die Teilnahme an soziale Medien. Statt sie durch Nutzungsbedingungen auszuschließen, fordern wir: Kinder sollen aktiv in die Gestaltung dieser Räume eingebunden werden. Durch das Konzept „Kinderrechte by Design“ werden Plattformen kinderfreundlicher, partizipativer und sicherer.“ (Martin Fischer, Projekt Koordinierungsstelle Kinderrechte des DKHW)

Medienkompetenz und Beteiligung als Schlüssel für den Erhalt unserer Demokratie!

Medienkompetenzprojekte bieten partizipative, lebensnahe Angebote, in denen die Perspektiven und Lebenswelten junger Menschen im Fokus stehen. Medienkompetenz schärft einen kritischen Blick auf Medieninhalte, unterstützt Nachrichtenkompetenz und wappnet gegen extremistische Ansprachen.

Demokratie braucht Medienkompetenz und Medienkompetenz braucht Rückenwind.

Forderung der Initiative Gutes Aufwachsen mit Medien

Aufklärung und Unterstützung durch die Initiative Gutes Aufwachsen mit Medien

Zur Initiative gehören eine Vielzahl an Projekten, die sich gemeinsam für eine unbeschwerte Teilhabe und Teilnahme von Kindern und Jugendlichen an der digitalen Gesellschaft einsetzen.

Mehr dazu unter www.gutes-aufwachsen-mit-medien.de

 

Reminder: Dieter Baacke Preis Ausschreibung 2024
Wissenschaftlicher Nachwuchspreis medius 2024 verliehen